Das MARTa Herford zeigt in der Ausstellung »52 Wochen, 52 Städte« Fotografien des Niederländers Iwan Baan. Der Fotograf gilt zurzeit als einer der erfolgreichsten Architekturfotografen weltweit. Obwohl er, wie er selbst sagt, gar nicht soviel Ahnung von Architektur hat und er sich lieber als Dokumentarfotograf bezeichnet. Trotzdem: Ihn bucht die obere Liga der Architekten, wie Rem Koolhaas, Zaha Hadid oder die Schweizer Herzog & de Meuron. Dass Iwan Baan kein klassischer Architekturfotograf ist, zeigt sich deutlich in seinen aktuellsten Arbeiten.
Für die aktuelle Ausstellung bereiste Iwan Baan innerhalb eines Jahres die Welt. Was nach Rastlosigkeit klingt, ist für ihn Normalität. Er befinde sich im permanenten Jetlag und lebe aus dem Koffer, wie er uns in einem Interview für den Filmbeitrag erzählt. Nachdem im vergangenen Jahr seine Amsterdamer Wohnung abgebrannt war, lebt Iwan Baan in Hotels auf der ganzen Welt. 365 Tage im Jahr reist er ununterbrochen um die Welt. Die Bildbearbeitung erledigt er im Flugzeug. Das klinge für die meisten Menschen schlimmer, als es ist. Ein Weltbürger im wahrsten Sinne des Wortes!
Im Wesentlichen ist Baan allein unterwegs, er wird lediglich durch eine Assistentin unterstützt, die zu Hause den Papierkram erledigt. Auch seine Ausstattung ist ungewöhnlich. Während andere Architekturfotografen mit der Fachkamera und umfangreichem Equipment reisen, kommt Iwan Baan mit leichtem Gerät und kleinen Kameras aus, selbst auf ein Stativ verzichtet er und arbeitet ausschließlich mit natürlichem Licht. Wenn bei der Arbeit vor Ort, für die selten mehr als zwei oder drei Tage Zeit ist, das Wetter nicht mitspielt, sei dies kein Mangel. „Regen kann auch schön sein“, kommentiert der Niederländer seine Arbeitsbedingungen.
Die Fotografien zeigen seinen sensiblen Blick auf Menschen und ihre Lebensräume und offenbaren, dass Iwan Baan viel mehr ist als ein klassischer Architekturfotograf. Seine Bilder spiegeln die Welt, bewegend, schön und manchmal auch mit all ihrer Brutalität!
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