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Imagefilm und Social-Media-Clips für fünf Berliner NS-Gedenkorte

Wie kann man 77 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und der NS-Verbrechen noch Aufmerksamkeit und Interesse bei jungen Menschen wecken?

Berlin als historischer Erinnerungsort

Berlin ist ein Erinnerungsort. Die Stadt atmet Geschichte, das erleben wir immer wieder, wenn wir durch ihre Straßen laufen. An vielen Stellen ist diese eng mit der Terrorherrschaft des Nationalsozialismus verbunden. Es gibt so viele historische Gebäude, Viertel und Plätze, die Zeugnis davon ablegen. Außerdem dokumentieren zahlreiche Gedenkstätten und Museen die nationalsozialistischen Verbrechen.

Die Ständige Konferenz widmet sich diesen Orten, mit dem Ziel, die einzelnen Institutionen besser miteinander in Kontakt zu bringen, gemeinsam Veranstaltungen und Projekte zu entwickeln und diese in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Mit einem modernen Video- und Medienkonzept wollen wir ein junges Zielpublikum ansprechen

In einem Imagefilm wollen wir die fünf Gedenkstätten, die der Ständigen Konferenz angehören, das Holocaust-Denkmal, die Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, die Topographie des Terrors, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand und das Haus der Wannsee-Konferenz, näher vorstellen. Es soll ein kurzweiliger Film werden, der informieren, aber auch Lust machen soll, sich intensiver mit dem Sujet zu beschäftigen.

Aber wie lässt sich das wohl schwerste Thema in der deutschen Geschichte progressiv und zeitgemäß für junge Menschen darstellen, mit dem angemessenen Respekt, aber gleichzeitig auch der entsprechenden Verve? Diese Frage haben wir mit unserer Kundin und im Team sehr lange diskutiert. Und wann immer sich die Gelegenheit ergab, haben wir junge Menschen in unserem Umfeld gefragt, wie sie sich einen Film über die NS-Gedenkorte wünschen würden. „Nicht langweilig. Interessant und schnell erzählt“, war die häufigste Antwort. Aber was genau heißt das: nicht langweilig, interessant? Ist so eine Beschreibung nicht vor allem subjektiv?

Wir alle kennen die ausführlichen Dokumentationen zum Thema: Klaviermusik, lange Einstellungen, langsame Kamerafahrten, getragene dunkle Sprecherinnenstimme. Unsere Filmidee hat einen anderen Anspruch. Wir wollen aufmerksam machen auf die bedeutende Arbeit der StäKo, die eine wichtige Ansprechpartnerin für Fragen der Erinnerungskultur ist. Wir wollen junge Menschen erreichen, sie ermuntern und ihnen zeigen, dass ein schmerzhafter Geschichtsstoff natürlich immer schmerzhaft bleibt, aber es wert ist, sich mit ihm zu beschäftigen.

Welche Mittel setzen wir dafür ein? Wir entscheiden uns, eine eigene Musik komponieren zu lassen, eine Art Soundkulisse, elektronisch und abwechslungsreich. Wir engagieren einen Illustrator, der mit seinem speziellen Grafikkonzept unser Filmmaterial ergänzt. Wir arbeiten mit Drohnenaufnahmen, mit denen wir jeden Gedenkort einführen, ein immer wiederkehrendes Element, das vor allem beim Stelenfeld sehr eindrucksvoll ist. Und wir planen – ja genau – schnelle Schnitte zu setzen, die zum Zeitgeist und zum Social-Media-Nutzungsverhalten von Jugendlichen passen. Es ist – zugegeben – ein kleines Experiment. Aber wir sind sehr froh, dass das Team der StäKo sich für eine andere als die bekannte Filmsprache in Bezug auf das Thema entschieden hat. Die kurzen Social-Media-Clips über die jeweiligen Gedenkstätten ergänzen das Konzept.

Dreharbeiten an Erinnerungsorten, die uns nachhaltig berühren

Einen Imagefilm zu produzieren, der unser Drehteam an fünf NS-Gedenkorte führt, lässt uns als Filmemacher:innen selbst noch einmal neu in die Materie und Recherche eintauchen. Wofür stehen die einzelnen Orte? Wie wurde das Thema aufgegriffen und aufgearbeitet? Welche Elemente sind ikonisch und was lässt sich erst auf den zweiten Blick entdecken? Da wir keine lange Dokumentation produzieren, sondern einen Film, der maximal 4 Minuten lang werden soll, müssen wir uns konzertieren und die markanten Merkmale der Orte herausarbeiten. Das ist gar nicht so einfach, denn zu jedem Ort gibt es viel zu erzählen.

Jede Erinnerungsstätte hat eine eigene Stimmung und die wollen wir in unseren Bildern einfangen. Besonders bewegt uns das KZ-Sachsenhausen, das 1936 in Oranienburg nördlich von Berlin errichtet wurde. Von dem Turm A aus, der Sitz der SS-Lagerleitung war und in dessen oberstem Stockwerk sich der „Stand des Maschinengewehrs“ befand, hat man einen Blick über die gesamte Anlage. Vom Turm aus wurde der Appellplatz überwacht, an dem die Baracken fächerförmig angeordnet waren. Diese Anordnung wird auch die „Geometrie des totalen Terrors“ genannt. Mehr als achtzig Jahre nach den Verbrechen der Nationalsozialisten an diesem Ort zu filmen, wissend, was hier passiert ist, hallt lange nach.


KUNDE:

Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum

THEMA:

Imagefilm, Social-Media-Clips

WEBSITE: 

ZEITRAUM:

April - September 2022

UNSERE DIENSTLEISTUNGEN

  • Recherche, Organisation und Planung der Filmproduktion in Berlin und Brandenburg
  • Dreharbeiten mit eigenem Kamera-, Ton- und Licht-Equipment (Sony FX6)
  • Drohnenaufnahmen
  • Drehbuch und Regie
  • Postproduktion und Colorgrading mit AVID Symphony am MacPro
  • Musikrecherche und -auswahl
  • Grafikanimationen für Start- und Endtafeln mit Photoshop, Illustrator und After Effects
  • Erstellung animierter Overlay Grafiken
  • Erstellung der Texte für die Offsprecherinnen
  • Transcodierung für HD-Verwertung