Dreharbeiten für die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum
Produktion eines Imagefilms und verschiedener Social-Media-Clips über fünf Gedenkstätten der Opfer des Nationalsozialismus in Berlin
Dreharbeiten für die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum
Kurze Video-Clips, um junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren
Eine Woche intensive Dreharbeiten in Berlin. Wir filmen fünf Gedenkstätten der Opfer des Nationalsozialismus. Den Start für diese Filmproduktion macht die Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Die meisten Menschen kennen diesen Ort, weil hier im Bendlerblock einer der bekanntesten Umsturzversuche stattfand, das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944. Das Zentrum der Gedenkstätte ist der Ehrenhof, in dem eine Bronzefigur an den Widerstand erinnern soll. Im Gebäude erzählt eine spannende Dauerausstellung sehr informativ über die unterschiedlichen Arten der Gegenwehr und Opposition gegen die nationalsozialistische Terrorherrschaft. Die Ausstellung können wir nur allen ans Herz legen.
Wir drehen dort mit zwei jungen Menschen, die durch die Ausstellung laufen und sie auf sich wirken lassen. Und wir sind selbst überrascht, wie viel wir nicht wissen und was der Vertiefung bedarf. Das ist sowieso eine klare Erkenntnis aus diesem Projekt. Wir alle haben uns zwar spätestens während der Schulzeit mit dem Nationalsozialismus beschäftigt und in unserem Alltag, in Gesprächen mit Familie und Freunden ist er immer wieder Thema, muss Thema sein. Trotzdem gibt es einzelne Fakten, von denen wir noch nicht gehört haben, die uns beschäftigen und berühren. So auch in unseren nächsten Stationen: die Topographie des Terrors und das Holocaust-Mahnmal.
Drohnenaufnahmen liefern eine zusätzliche neue Perspektive
Eine Idee für den Imagefilm ist, alle Orte aus der Vogelperspektive zu drehen und so einen Blick von oben auf die Gedenkstätten zu haben. Diese Ansicht ist uns sehr wichtig, denn sie spielt mit Distanz und Nähe, mit Leichtigkeit und Schwere. Für die drei Gedenkstätten im Berliner Zentrum engagieren wir einen erfahrenen Drohnenpiloten und wir sind begeistert von den Aufnahmen. Vor allem die Bilder vom Stelenfeld sind sehr beeindruckend.
Wir Berliner:innen kennen die engen Gänge, die ein klaustrophobisches Gefühl verursachen, läuft man durch sie hindurch. Das Grau, der Beton, die Dimension. Aber der Blick von oben ist gewaltig und neu für uns. Wir filmen früh um 6 Uhr an einem schönen klaren Tag, an dem Berlin langsam erwacht. Später kommen wir noch einmal zurück, um in dem unterirdischen Ort der Erinnerung, der das Stelenfeld ergänzt, zu drehen. Hier werden individuelle Geschichten erzählt, Namen genannt, Abschiedsbriefe und Tagebuchausschnitte gezeigt. Das Ausmaß der Verbrechen trifft unmittelbar ins Herz.
- Dreharbeiten in der Gedenkstätte Deutscher Wiederstand
- Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz
- Dreharbeiten in der Ausstellung vom Haus am Wannsee
- Die unterirdischen Ausstellungsräume des Holocaust-Mahnmals in Berlin, auch bekannt als Stelenfeld
- Dreharbeiten am Berliner Erinnerungsort »Topographie des Terrors«
- Im Turm A: Der Stand des Maschinengewehrs im KZ Sachsenhausen
Fünf Erinnerungsorte mit sehr unterschiedlichem Charakter
Das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors befindet sich auf einem historischen Gelände, denn hier standen die Machtzentren der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Wir filmen dort, bevor die BesucherInnen kommen. Der Ort liegt ganz friedlich vor uns in der Sonne. Er ist sehr reduziert, sehr schlicht, nicht überladen. Aber das Wissen um seine Geschichte lässt ihn in einem gänzlich anderen Licht erscheinen. Auch hier gibt es eine sehenswerte Ausstellung im Inneren des Gebäudes. Und wusstet ihr, dass das Dokumentationszentrum einen lichtdurchfluteten Innenhof hat? Richtig bewusst wird uns das erst, als wir die Luftaufnahmen sehen, die das Gebäude und das gesamte Gelände gut einfangen.
Das Haus der Wannsee-Konferenz liegt pittoresk direkt am Großen Wannsee. Der Ort steht absolut im Kontrast zu dem Verbrechen, das hier am 20. Januar 1942 besiegelt wurde. Wir filmen mit zwei Statisten in der Ausstellung und lassen die Drohne über das Gelände fliegen.
Am Ende der Woche sind wir in Oranienburg, im ehemaligen KZ Sachsenhausen. Es ist einer dieser sehr heißen Sommertage, der den Ort in helles Licht setzt. Und trotz des Wetters sind einige Menschen da, womit wir gar nicht gerechnet hatten. Dieses Gelände ist so perfide aufgebaut, dass man es kaum aushalten kann. Wir dürfen auch im Turm A drehen. Ganz oben im Turm hat man den kompletten Überblick über das gesamte Areal. Dort stand das Maschinengewehr. Jetzt stehen wir hier mit unserer Kamera. Das ist für uns einer der bewegendsten Momente der ganzen Dreharbeiten. Zu wissen, hier standen die Mörder. Männer, die über Leben und Tod entschieden. Wie wird man zu so jemanden? Diese Schwere spüren wir deutlich während des gesamten Filmprojekts.
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